< Einfaches End-Play nach Elimination
02.06.2011 15:55 Alter: 13 yrs
Von: Kurt Feichtinger

Einfaches Endplay die Zweite

nur eine von drei (nämlich Beatrix Griesmeier) hat offenbar meinen letzten Bericht gelesen


BCL, Montag, 30.05.2011, Board 13:

Teiler: Nord

Gefahr: alle




D 10 4 3 2
-
7 6 4
B 10 8 6 5




A B
10 9 6 3 2 
D B 5
D 7 2




K 5
A K B 7 4
A K 8  3
A 9




9 8 7 6
D 8 5
10 9 2
K 4 3

 

In diesem Board spielten 3 der 8 Ost-West-Paare 6 Herz, zweimal war West Alleinspieler, einmal Ost.

Keiner der Westspieler erhielt den tödlichen Treff-Angriff, sondern beide erhielten, so wie Beatrix Griesmeier als Ost, Pik-Angriff.

Die scheinbaren 12 Top-Stiche waren plötzlich nur noch 11, als Nord auf das Herz-Ass "ausblinkte", und angesichts des sicheren Atout-Verlierers musste man einen Weg finden, um keinen Treff-Stich abzugeben. Da der Treff-König kaum blank stehen würde, bestand die einzige Chance darin, dass Süd diese Karte hielt und - nach Elimination der Pik und der Karo - mit der Herz-Dame zu Stich gebracht und endgespielt würde.

Erst kürzlich habe ich  an dieser Stelle von einer Partie berichtet, in der Ingeborg Kriftner eine derartige Elimination mit darauf folgendem Endplay vorexerziert hat. Leider hat offenbar nur Beatrix diesen Artikel gelesen, denn sie allein schaffte das oben beschriebene Endplay, während die beiden anderen Alleinspieler gefallen sind.

(Ein kleiner Schönheitsfehler schlich sich allerdings auch bei Beatrix ein: sie spielte sorglos zuerst zwei Karo-Runden und dann erst die zweite Pik-Runde; hätte Süd weniger als 2 Karos gehabt, hätte er schnappen und mit Pik exitieren und somit dem Endplay entgehen können! Aber das Glück des Tüchtigen stand Bea zur Seite ...).

Die aktuelle Verteilung der Herz-Farbe, die 6 Herz von Ost zum einzig richtigen Kontrakt machte, hat übrigens nur eine Wahrscheinlichkeit von 12,5%.    Renate Hütteneder und ich waren übrigens das einzige Ost-West-Paar, das den Parturnierkontrakt von 6 SA angesagt hatte (ich fiel natürlich auch einmal, denn im SA-Kontrakt war keine Chance auf ein Endplay). Wäre die Herz nicht so schlecht gestanden, hätten wir den Top gehabt, aber die Tatsache, dass sich die einzelne Partie nicht an die Wahrscheinlichkeit hält, macht letztlich den Reiz des Bridge aus ...